Ein Hilferuf aus dem Mariahilfer Ruhe- und Therapiepark
Ein Hilferuf aus dem Mariahilfer Ruhe- und Therapiepark
Mariahilf: Problem im Ruhe- und Therapiepark – für ein respektvolles Miteinander
Als Reaktion auf den Beitrag „Newsletter Nr. 9 – Beschmierungen neu“ schrieb Herr Gross folgenden Kommentar:
„Für mich ist der Ruhepark eine große Bereicherung.
Ich kann den Lärm, den Dreck und die Beschädigungen im Park voll bestätigen.
Gab’s da eine Umwidmung? Oder wie ist das zu verstehen mit Ruhe, wenn der Park von herumschreienden Jugendlichen in Beschlag genommen wird?
Ich habe sie angesprochen und nur patzige Antworten erhalten. Einen Teil der Gruppe sah ich nach dem Gespräch im Schulgebäude in der Liniengasse „verschwinden“.
Das offensichtlich erst die Polizei eingeschaltet werden muss, damit Ruhe herrscht und öffentliche Einrichtungen nicht demoliert werden, macht mich sehr ärgerlich und ich frage mich schon, wo bleiben die Verantworlichen?
Franz Gross“
Eine Ergänzung dazu von „Stimmen für die Stille“:
Seit 2003 engagieren sich Menschen im Mariahilfer Ruhe- und Therapiepark und gestalten ihn als Ort der Ruhe und der sozialen Kontakte im Grätzel und darüber hinaus. Gleichzeitig kommt es an diesem besonderen Ort immer wieder zu Lärm- und Vandalismusexzessen.
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Die aktuelle Situation: Größere Gruppen von Jugendlichen finden sich vorwiegend wochentags vor und nach dem Unterricht und in den Schulpausen (7:30, 13:00, 15:00, 16:00 …) ein. Naturgemäß geht es dabei meist nicht leise zu. Um die Spannungen des (Schul-)Alltags ein wenig abzubauen, wird auf die Pergola geklettert, auf den Tischen und Bänken herumgehüpft oder versucht, auf der Einfassung des mit Kräutern bepflanzten Hochbeets zu balancieren.
Mehr als einmal wurden Pflanzen unter einem aus dem Gleichgewicht geratenen Fuß zerdrückt.
Versuche seitens ParkbesucherInnen und des engagierten Objektleiters der MA 42 (Stadtgartenamt), mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, waren bisher nicht erfolgreich – vielmehr kam es in Einzelfällen sogar zu Beschimpfungen der ParkbesucherInnen. Auch die Präsenz der WasteWatcher, die den Park laut MA 48 in ihre Rundgänge in Mariahilf einbeziehen, hat leider bisher keine sichtbaren Früchte getragen.
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Trotz täglicher Reinigung durch die MA 42 gehören verstreute Essensreste und leere Getränkedosen nebst Zigarettenstummeln und anderem Abfall zum Alltag im Park. Die vor zirka drei Monaten montierten Tische sind großflächig beschmiert und tragen die Spuren von Messern bzw. von Feuereinwirkung.
Mit anderen Worten, die Bedürfnisse und das Engagement vieler wird in mehrfacher Hinsicht mit Füßen getreten. So wundert es auch nicht, daß Menschen unter solchen Bedingungen der Parkbesuch vergällt wird.
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Für eine Lösung im Interesse aller ParkbesucherInnen ist es notwendig, daß unter Einbeziehung der Jugendlichen von den Zuständigen an einem Strang gezogen wird: Eltern bzw. Erziehungsberechtigte, Schulen, außerschulische Einrichtungen, Präventionsbeamte seitens der Polizei, WasteWatcher und Bezirks-PolitikerInnen.
Ein Ort der Ruhe inmitten des dicht verbauten 6. Bezirks kann für die Lebensqualität von Alt und Jung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ruhesuchende und Menschen mit Behinderung treten meist nicht in Gruppen auf, umso mehr müssen ihre Bedürfnisse geschützt werden. Es ist nicht akzeptabel, daß der Park nun schon zum wiederholten Mal von teilweise sozial auffälligen Jugendlichen im „Handstreich“ genommen wird und sich so das „Recht des Stärkeren“ durchsetzt.
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